
Foto: AOK/Colourbox/hfr.
Die Pilzsaison 2025 hat begonnen und viele Sammler zieht es in die Wälder der Region. Doch zwischen Steinpilzen, Pfifferlingen und Champignons lauern gefährliche Doppelgänger. Im Kreis Siegen-Wittgenstein und Kreis Altenkirchen steigt daher die Gefahr von Pilzvergiftungen.
Pilzsaison: Warum besondere Vorsicht geboten ist
Mit den feuchten Sommer- und Herbstmonaten wächst nicht nur die Zahl der essbaren Pilze, sondern auch die der giftigen Arten. Laut der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn (UKB) nimmt die Zahl der Pilzvergiftungen in dieser Zeit spürbar zu.
„Schon jetzt gibt es viele giftige Pilze, die essbaren Exemplaren täuschend ähnlich sehen. Für unerfahrene Sammler ist die Unterscheidung schwer – oft endet sie mit einer gefährlichen Pilzvergiftung“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.
Pilzvergiftung: Symptome und Risiken
Eine Pilzvergiftung (Myzetismus) entsteht durch den Verzehr giftiger oder verdorbener Pilze. Besonders gefährlich ist der Knollenblätterpilz, der oft mit Champignons verwechselt wird. Schon ein einziger Pilz kann tödlich sein – besonders für Kinder.
Typische Symptome sind:
- starkes Erbrechen
- heftige Bauchschmerzen
- Durchfall
- Schwindel und Kreislaufprobleme
Wer nach dem Verzehr von Pilzen Beschwerden verspürt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen oder direkt ins Krankenhaus fahren. Wichtig: Reste des Pilzes unbedingt mitnehmen, damit Experten die Art bestimmen können.
Tipps für sicheres Pilzesammeln
- Nur Pilze sammeln, die sicher bestimmt werden können
- Bestimmungsbuch oder Pilzsachverständige zu Rate ziehen
- Informationen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie nutzen
- Bei Unsicherheit: lieber stehen lassen
Die AOK NordWest rät ausdrücklich davon ab, Pilze ohne Fachkenntnisse zu sammeln und zu verzehren.
Hilfe im Notfall: Giftnotruf Bonn
Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung erhalten Betroffene rund um die Uhr Hilfe bei der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn:
Giftnotruf Bonn – 0228 19240 (kostenfrei, 24/7 erreichbar)
Die Experten vermitteln auch Kontakte zu Pilzsachverständigen und geben Empfehlungen für die medizinische Behandlung. Es gibt insgesamt 18 unterschiedliche Vergiftungssyndrome, die je nach Pilzgift sehr unterschiedliche Auswirkungen haben und spezifisch behandelt werden müssen.
Weitere Informationen: www.gizbonn.de
Quelle: AOK NordWest