Kaffeeaktion

Für eine „Tasse Menschlichkeit“ organisiert die Männerarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen und sammelt nun vier Wochen lang Kaffeespenden für die Bahnhofsmission. Engagiert dabei: (v.l.) Pfarrer Eckhard Dierig (Kirchen), Männerbeauftragter Thorsten Bienemann und Presbyter Frank Schneider. Foto: Kirchenkreis

Gute Tat

Bahnhofsmission bittet mit einer Kampagne um Spenden

„Darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten?“ Diese Frage stellen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bahnhofsmission in ganz Deutschland mehrmals am Tag. Eine Tasse Kaffee wärmt nicht nur in der kalten Jahreszeit, sondern bietet auch die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Um die Einladungen einzulösen, werden z.B. allein in Saarbrücken jährlich 900 Pfund Kaffee benötigt. Die Bahnhofsmission bittet nun mit einer Kampagne um Spenden, denn sie möchte weiterhin kostenlosen Kaffee für alle anbieten und braucht dazu Kaffeepäckchen-Spender. Die Männerarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen will gemeinsam mit allen Evangelischen Kirchengemeinden im Kreis die Arbeit der Bahnhofsmission unterstützen und organisiert rund vier Wochen lang eine Sammelaktion im Kreis.

„Wir wollen den engagierten Menschen bei der Bahnhofsmission in Köln unsere Kaffeespenden vorbeibringen“, schildert Thorsten Bienemann, Synodalbeauftragter der heimischen Männerarbeit. Angeklopft hat er dazu bei allen Kirchengemeinden, die von Mitte Februar bis Mitte März die Spenden (außer Kaffee darf es natürlich auch gerne Tee sein) in den örtlichen Gemeindebüros, rund um Gottesdienste, oder bei Thorsten Bienemann in Daaden, entgegennehmen. Die Männerarbeit wird dann Mitte März eine Sammeltour im Kreis machen und die Spenden direkt in Köln abgeben.

„Bei einer Sitzung in Düsseldorf erfuhr ich von der Aktion der Bahn-hofsmissionen, die auch von der Evangelischen Kirche im Rheinland unterstützt wird und stellte sie bei einem Männerfrühstück in Kirchen vor“, berichtet Bienemann. Hier traf die Idee „gleich den Nerv“ und es wurden Ideen zu einer kreisweiten Aktion entwickelt.

Bienemann hatte von den Erfahrungen von Annelie Plümer bei der Bahnhofsmission in Saarbrücken berichtet. Die 74-jährige ist seit Ihrer Pensionierung ehrenamtlich bei den „Blauen Engeln“ engagiert. Sie schilderte die Begegnungen mit Gestrauchelten, Gescheiterten, Verarmten. „Leute eben, deren Leben desolat und aus den Fugen geraten ist!“. Auch Rentner, die so arm sind, dass sie sich in der Bahnhofsmission mit Schicksalsgenossen gerne auf einen Kaffee treffen, berühren sie. „In der Bahnhofsmission gibt es für sie eine Auszeit. Die Möglichkeit, dem Alltag kurz zu entfliehen, durchzuatmen, einen Moment der Wertschätzung. Eben eine Tasse Menschlichkeit!“

„Das kriegen wir vor Ort doch hin, dass wir dabei helfen, `eine Tasse Menschlichkeit‘ anzubieten“, waren sich die Männer sicher und so or-ganisierte Thorsten Bienemann die Aktion.