Männerarbeit nominiert für Ehrenamtspreis

Kirche

Männerfrühstück in Friedewald

„Irgendwann mussten wir die Anmeldungen stoppen“ sagt Dieter Buchner aus Niederdreisbach, der die Vorbereitungen beim Männerfrühstück in Friedewald begleitete. Bei ihm liefen sozusagen die Fäden zusammen und relativ schnell war klar, die Kapazitäten, die die Räumlichkeiten im Schloss Friedewald bieten, waren erschöpft und nicht alle der weit über 100 Anmeldungen konnten Berücksichtigung finden. „Mit solch einer Resonanz war nicht zu rechnen, es zeigt aber, dass unsere Arbeit ankommt.“ so Thorsten Bienemann, Männerbeauftragter des Kirchenkreises Altenkirchen. In Zusammenarbeit mit der heutigen Eigentümerin, der Stiftung Sozialer Protestantismus, war es ihm gelungen, das für die Öffentlichkeit inzwischen nicht mehr zugängliche Schloss Friedewald noch einmal für eine Veranstaltung der Männerarbeit zu öffnen.

Nach dem Frühstück stand im angrenzenden Hörsaal mit seiner großen Fensterfront und einem malerischen Blick auf das schneebedeckte Friedewälder Schloss, zunächst eine Andacht von Pfarrer Steffen Sorgatz auf dem Programm. Im Anschluss erwartete die Männer ein Vortrag von Markus Mann. Und der Vorstandsvorsitzende der Wäller Energie kam bei den Männern sehr gut an. Der Mann, der die Windenergie nach Rheinland-Pfalz brachte, so titelte die Rhein-Zeitung einst, referierte leidenschaftlich über die Verabschiedung vom nuklear-fossilen Zeitalter, blieb dabei bodenständig und ausgesprochen sympathisch. Von den meisten unbemerkt dürfte indes der Besuch von Jürgen Knabe geblieben sein. Der Superintendent des Kirchenkreises An der Agger war als unabhängiges Jurymitglied zur Visite in den Westerwald gekommen, um sich das Männerfrühstück, als einen der Bausteine der kreiskirchlichen Männerarbeit, genauer anzusehen. Und das nicht von ungefähr, denn die Männerarbeit ist nominiert für den Ehrenamtspreis der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Innerhalb der Landeskirche engagieren sich rund 115.000 ehrenamtlich Tätige und der alle 2 Jahre ausgelobte Preis berücksichtigt sogenannte Leuchtturmprojekte, die zum einen dezidiert multiplikatorisch wirken und zum anderen Menschen darin bestärken, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft zu übernehmen. Beides vereint die Männerarbeit im Kreis. Über 8.000 Teilnehmer bei vielfältigen Veranstaltungen seit 2013 zeigen, dass das Angebot stimmt. Die Männerarbeit hat sich inzwischen als fester Bestandteil nicht nur kirchlicher, sondern gesamtgesellschaftlicher Arbeit etabliert. Bienemann verglich diese in seiner Ansprache mit einem Lied von Manfred Siebald, indem es unter anderem heißt „Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise. Und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.“ Viele Männer werden inzwischen erreicht, die Männerarbeit ruht auf vielen Schultern und ist, im wahrsten Sinne des Wortes, keine Ein-Mann-Show. Sie hat Kreise gezogen und zeigt, dass Kirche ankommt. Davon konnte sich auch Superintendent Knabe überzeugen und resümierte: „Ich bin begeistert von dem, was ich hier gesehen habe.“