Kunterbuntes Föschbe

Niederfischbach. Wider Erwarten blieb es beim Föschber Veilchendienstagszug trocken, aber: Auf der Konrad-Adenauer-Straße wurde trotzdem ordentlich geplanscht. Da gab es Gießkannen und ganze Badewannen, herzallerliebste Regenwölkchen und Werbung für die Hahnhofer Traumstrände.

Alle Wetter, konnte man da nur sagen. Die karnevalistische Aufbruchsstimmung, die nicht zuletzt die Gründung des neuen Vereins „Föschber Jecken 2.0“ mit sich gebracht hat, war am Asdorfstrand deutlich zu spüren. Ein abwechslungsreicher Zug mit vielen tollen Ideen und jede Menge kleine und große Jecken an der Ortsdurchfahrt.

Ordentlich Gewusel, wie stets: am und um den Marktplatz. Dort trafen als erstes die Musikanten des Musikvereins 1871 ein und sorgten für die passende Stimmung.

Das Wetter und das kühle Nass waren zwei Themen, die kreativ umgesetzt wurden. Der „Föschber-Klüngel“-Trupp brachte ganze Regenbögen mit und ließ die Sonne(n) über Niederfischbach aufgehen. Flauschig-freundliche Wolkenköppe: die „Freunde Otterbach“. Die Theaterfrauen gingen trotz Wolken aber lieber auf Nummer sicher und wandelten als Gießkannen über die Zugmeile. Sollte es wieder ein Jahrhundertsommer werden: Das Gras im Bürgerpark wird sicher nicht verdorren.

In Hahnhof feiern selbst die Enten Karneval: Das niedlichste Exemplar saß am (Zusatz-)Steuer des Hähner Entenexpresses aus dem schönsten Biotop der Verbandsgemeinde.

Der noch fast frische Ortsbürgermeister Dominik Schuh und seine Ratsmannschaft wurden von den Karnevalisten ziemlich geschont. Aber aktuelle Themen aus dem Dorf wurden von den Teilnehmern, darunter traditionell zahlreiche private Gruppen, durchaus aufgegriffen.
„In Föschbes Wäldern, Straßen, Gassen, da tummeln sich die Wildschweinmassen“ war da zu lesen. Wobei: Die mitgebrachten Exemplare wirkten ganz zutraulich. Und ansonsten sorgten Asterix und Obelix (mit römischer Eskorte!) dafür, dass so mancher „Schwarzkittel“ auf dem Grill landete.

Des Themas „Highspeed“ hatten sich die „Schnittenkicker“ angenommen. Wenn schon kein schnelles Netz, dann gleich Raketen (und genug Treibstoff war ohnehin an Bord).

Die Zug-Zuschauer konnten mit der „Chaostruppe“ und ihren Kindheitshelden Serien- und Filmeraten betreiben, zurück in die 80er reisen (weit und breit die schönste Ballonseide) oder in den Wilden Westen. Friedlich tummelten sich nebeneinander Hippies, Panzerknacker, Astronauten und Großwildjäger, Besucher aus dem Orient (der mitgeführte „Teppich“ der Messdiener quietschte etwas, tat aber seinen Dienst), putzige Lamas, „Berliner-Luft“-Liebhaberinnen und Hogwarts-Schüler.

Die Harbacher waren ihrer Unterwasserwelt entstiegen und hatten Kinderprinzessin Lisbeth, Adjutantin Theresa und eine ganze Reihe bezaubernder Meerjungfrauen mitgebracht.
Die Zug-Urgesteine „Toga“ genossen „Freedays for mir doch egal“, und direkt dahinter wurde ebenso entspannt geplanscht. Ganz liebevoll waren die Badewannen ausgestattet: mit Brause, Schaumblasen, Badeschwämmen und Handtüchern.

Auch das gehört quasi schon zur Niederfischbacher Tradition: Am Ende des Zuges wurde es nochmal so richtig laut. Da waren die Wehbacher Feierbiester mit ihrem Prinzenwagen, auf dem Prinz Toto I. und Prinzessin Mona I. kutschiert wurden. Und ganz zum Abschluss der Wagen von Pyrotechnik Fischer, der unter anderem Seifenblasen in den blauen Himmel über dem Asdorftal schickte.

Autor/Quelle: Nadine Buderath (Redakteurin) – Siegener Zeitung
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